Kurt Tucholsky: „Irgendwas ist immer“
Sie kennen das: man ist dem Ziel ganz nahe – sei es, dass man endlich eine Ruhe hat vor dem wilden Weltgetriebe; sei es, dass man alle Voraussetzungen geschaffen hat, um jetzt endlich, endlich… – und dann kommt doch wieder irgendetwas dazwischen! – Wie Tucholsky schreibt: „Etwas ist immer. Tröste dich. / Jedes Glück hat […]
Mascha Kaléko: „Das lyrische Stenogrammheft“
Es gibt Bücher, die muss man einfach kennen. Besser noch, man besitzt sie. Stehen sie erst einmal im eigenen Bücherregal, so kann man sie jederzeit zur Hand nehmen und sich an ihnen erfreuen. Ein solches Buch ist zweifellos Mascha Kalékos Klassiker „Das lyrische Stenogrammheft“. Was fasziniert den heutigen Leser an diesem Büchlein? Sicherlich ist es […]
Erich Kästner: „Ein Mann gibt Auskunft – Gedichte“
Die meisten Leser kennen Kästner als einen erfolgreichen Kinderbuch-Autor: „Pünktchen und Anton“, „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“ hat wohl jeder irgendwann in seiner Kindheit gelesen. Kleiner wird der Kreis der Leser, wenn es um die Bücher für Erwachsene geht. Den „Fabian“ (1931) hat man vielleicht, wenn man Glück und einen fähigen Deutschlehrer […]
Marcel Reich-Ranicki (Hg.): „Die besten deutschen Gedichte“
Wir leben in einer hektischen und ruhelosen Zeit. Wer dennoch nicht auf den Genuss von Literatur verzichten möchte, muss sich etwas einfallen lassen. Statt sich wie früher oft über Tage und Wochen in einen dicken Roman vertiefen zu können, ist man heute gezwungen, sich mit kürzeren literarischen Formen wie Erzählungen oder Kurzgeschichten zu begnügen. Und […]
Rainer Maria Rilke: „Die schönsten Gedichte“
„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben […]“ – Wer kennt nicht diese leise Melancholie, die von Rilkes Gedicht „Herbsttag“ ausgeht? Rainer Maria Rilke, 1875 geboren in Prag und 1926 schon mit 51 Jahren in einem Schweizer Sanatorium gestorben, war einer der bedeutendsten, vielleicht der […]
Heinz Rudolf Kunze: „Saldo mortale – Texte 2007-2009“
„Ich möchte einen Text machen über nichts oder genauer über das Nichts oder ist einfach „nichts“ genauer nichts ist genauer nichts als das Nichts und das genau ist mein Problem man kann keinen Text machen über nichts oder das Nichts.“ Und genau so hat Kunze einen Text über nichts gemacht oder genauer über das Nichts. […]
Georg Trakl: „In den Nachmittag geflüstert – Gedichte 1909-1914“
Georg Trakl, der 1887 in Salzburg geborene expressionistische Dichter, galt seinen Zeitgenossen schon früh als „poète maudit“ (Dichter des Bösen), und in der Tat orientierte er sich an seinen französischen Vorbildern Baudelaire und später Rimbaud und Verlaine. Nachdem der junge Trakl die Schule abbrechen musste, gab er sich seinem Bohème-Leben ganz hin, besuchte oft Bordelle […]
Hildegard von Bingen: „Lieder“
Hildegard von Bingen kennt jeder. Glaubt jeder. Die Klosterfrau aus dem Mittelalter, die ein Händchen für Kräuter hatte und als die Urmutter aller deutschen Naturheilkundler gehandelt wird, hat in Deutschland ein gutes Image. Dabei ist die fromme Hildegard aus Bingen, die etwa Anfang des 12. Jahrhunderts gelebt hat, vor allem die erste bekannte deutsche Mystikerin, […]
Walter Kempowski: „Langmut“
Walter Kempowski ist einer der wichtigsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Zu seinen Hauptwerken gehören seine neunteilige „Deutschen Chronik“, deren teilweise Verfilmung („Tadellöser & Wolff“) ein sehr großer Erfolg wurde, sowie vor allem sein umfangreiches, kollektives Tagebuch „Echolot“ und andere zeitkritische Materialsammelungen. Zwischen 1948 und 1956 saß Kempowski wegen Spionagevorwurfs in Haft. Acht Jahre verbrachte er […]