Burghart Klaußner: „Vor dem Anfang“
Dieses Buch ist eine Zumutung! Kaum beginnt man mit dem Lesen, kann man nicht mehr aufhören! Berufliche Termine, familiäre Verabredungen, Essens- und Schlafenszeiten: kannste alles vergessen! Jetzt ist der Klaußner dran, und der schreibt als Schriftsteller so gut, wie er als Schauspieler schauspielert! „Vor dem Anfang“ kommt das Ende. Aber das dauert. 172 Seiten lang […]
Ljuba Arnautović: „Im Verborgenen“
Es gibt Geschichten, die berühren das Herz des Lesers, weil sie sich, anders als andere Geschichten, vorbei an allen Wegmarkierungen und sich allen kategorialen Einordnungen widersetzend, einen Weg bahnen durch die gängigen Abwehrmechanismen einer routinemäßigen Lektüre. Ein solcher Ausbruch aus den Routinen gelingt einer Geschichte, die unsere Neugier weckt, weil sie ungewöhnlich ist und den […]
Ayelet Waldman, Michael Chabon (Hg.): „Oliven und Asche — Schriftstellerinnen und Schriftsteller berichten über die israelische Besatzung in Palästina“
In den vergangenen Jahren haben der Bürgerkrieg in Syrien und die aus ihm resultierenden Migrationsbewegungen in Richtung Deutschland einen anderen Krisenherd der Region in den Hintergrund gerückt: die Spannungen zwischen Israel und seinen Nachbarn — und ganz besonders die Problematik der israelischen Besatzung Palästinas. Dieser seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen Israel und seinen Anrainern ist […]
Bernhard Schlink: „Olga“
Olga Rinke wird in der Kaiserzeit geboren, wächst im Breslau des späten 19. Jahrhunderts in einem armen Umfeld auf, verliert schon in jungen Jahren beide Eltern, die an Fleckfieber erkranken, und wird von der Großmutter in einem Dorf in Pommern aufgezogen; die Großmutter findet, dass Olga einen slawischen Einschlag habe, und sie liebt das Mädchen […]
Christoph Poschenrieder: „Der Spiegelkasten“
„Was weißt Du über den Spiegelkasten?“ – „Arras.“ – „Das genügt nicht.“ „Was weißt Du denn?“ – „Schön, dann gebe ich Dir dieses: Karamchand – was kannst Du damit anfangen?“ Dieser seltsam anmutende Dialog findet zwischen dem Ich-Erzähler und einem gewissen „WarGirl18“ in einem Internetforum statt, das sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. In seinem […]
Willem Frederik Hermans: „Das heile Haus“
„Das heile Haus“ ist ein wilder, zorniger Bericht aus dem letzten großen Krieg. Desillusioniert und gleichgültig nimmt der Ich-Erzähler an diesem Krieg teil. Er ist Partisan und unterscheidet nicht mehr zwischen töten und überleben, leben lassen und getötet werden. Alles ist gleich, und alles ist unwichtig. Der Tod hat seinen Schrecken verloren, und er kennt […]
Senek Rosenblum: „Der Junge im Schrank – Eine Kindheit im Krieg“
Der kleine Senek war 4, als die ersten deutschen Bomben auf Polen niedergingen. 1935 geboren in dem kleinen Städtchen Zychlin, etwa 130 Kilometer von Warschau entfernt. Sein Vater war Tabakhändler, jedoch ein Mann mit vielen Talenten. Weil Seneks Mutter aus Breslau stammte, sprach auch der Vater ein wenig Deutsch, was ihm und seinem Sohn schon […]
Arno Surminski: „Winter Fünfundvierzig oder: Die Frauen von Palmnicken“
Im letzten Kriegswinter des Zweiten Weltkriegs ereignete sich am ostpreußischen Ende des Deutschen Reiches eine menschliche Tragödie, die lange in Vergessenheit geriet. In der heutigen Rückschau verbinden wir das Ostpreußen des Winters und des Frühjahrs 1945 vor allem mit den Bildern der Flüchtlinge, die über das zugefrorene Haff mit ihrem letzten wenigen Hab und Gut […]
Roy Jacobsen: „Das Dorf der Wunder“
Timo ist ein einfacher Holzfäller. Er lebte schon immer in Suomussalmi, einem kleinen finnischen Dorf unweit der russischen Grenze. Er kann sich nichts anderes vorstellen, als hier zu leben. Das ändert sich auch nicht, als im Winterkrieg 1939 die finnischen Truppen das Dorf evakuieren wollen. Timo bleibt. Er widersetzt sich den Aufforderungen der Truppen und […]
Linda Olsson: „Die Nacht trägt Deinen Namen“
Es ist die schon so oft erzählte Geschichte eines Juden, der im Strudel der Geschichte seine Vergangenheit verloren hat und sich auf der Suche nach ihr rückwärts gewandt auf eine Reise zu den früheren Stationen seines Lebens begibt. Es ist die Geschichte eines der „Kinder der Verlorenen“, die durch die Wirren des Krieges und die […]
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