Jewgeni Wodolaskin: „Luftgänger“
Die Ausgangssituation kennt man so oder ähnlich aus unzähligen Romanen und Filmen: Ein Mann wacht in einem Krankenhaus-Bett auf und hat sein Gedächtnis verloren, kann sich an nichts erinnern: nicht an seinen Unfall, nicht an seinen Namen, seine Freunde, sein Leben. Die Vergangenheit ist wie ausgelöscht. Was aus einer gewissen Perspektive für manchen verlockend klingen […]
Wladimir Kaminer: „Meine kaukasische Schwiegermutter“
Frisches Obst und billige Prada-Taschen von Channel (mit zwei „N“!) gibt es nur an einem Ort auf der Welt – in diesem wohnt Wladimir Kaminers Schwiegermutter. In Borodinowka, um genau zu sein, mit einigen skurrilen Charakteren, obwohl besagte Schwiegermutter auch recht eigen ist, und frisch gekämmten Kühen. So macht uns der Klappentext des neuen Buches […]
Roy Jacobsen: „Das Dorf der Wunder“
Timo ist ein einfacher Holzfäller. Er lebte schon immer in Suomussalmi, einem kleinen finnischen Dorf unweit der russischen Grenze. Er kann sich nichts anderes vorstellen, als hier zu leben. Das ändert sich auch nicht, als im Winterkrieg 1939 die finnischen Truppen das Dorf evakuieren wollen. Timo bleibt. Er widersetzt sich den Aufforderungen der Truppen und […]
Andrej Kurkow: „Der Milchmann in der Nacht“
Das Schicksal der Figuren des neuen Romans von Andrej Kurkow ist seltsam miteinander verknüpft. Der Autor schafft es wieder einmal, einen absurden Mikrokosmos vor den Augen seiner Leser entstehen zu lassen, der ganz gut unserer Vorstellung entspricht, die wir von einer disparaten Gesellschaft im Osten Europas haben, die permanent den Verwerfungen eines seit knapp zwanzig […]
Boris Reitschuster: „Russki extrem – Wie ich lernte, Moskau zu lieben“
Wenn Sie eine Reise nach Moskau planen, ist „Russki extrem“ von Boris Reitschuster genau das richtige Buch für Sie. Boris Reitschuster ist seit den 1990er Jahren Moskau-Korrespondent für mehrere Tageszeitungen, Nachrichtenagenturen und seit 1999 Leiter des Moskauer Büros des Nachrichtenmagazins Focus. Wer könnte also besser über die Russen und ihre Eigenheiten berichten als der Autor. […]
Anton Tschechow: „Erzählungen und Dramen in fünf Bänden“
Tschechow kann man immer lesen. Je mehr man von ihm liest, desto hungriger wird man nach neuem zusätzlichen Lesestoff. Das ist nicht bei allen russischen Klassikern so, bei Tschechow schon. Im dtv-Taschenbuchverlag sind jetzt die Erzählungen und Dramen Tschechows in fünf Bänden erschienen: 15,5 cm Buchregal mit fast 2700 Seiten Umfang. Ein schönes Stückchen Weltliteratur […]
Anton Tschechow: „Die Möwe“
Um es gleich klar zu stellen: In diesem Buch steckt nicht nur „Die Möwe“ als eines der schönsten Stücke von Anton Tschechow. Der Leser erhält gleich noch die neu übersetzten Stücke „Onkel Wanja“, „Der Kirschgarten“ und „Drei Schwestern“. Der Aufbau-Verlag hat in diesem Herbst gleich zwei neue Bände mit einer individuellen Tschechow-Auswahl herausgebracht: „Die schönsten […]
Anton Tschechow: „Die schönsten Erzählungen“
In seinen „Regeln für angehende Autoren“ schreibt Tschechow: „Das schriftstellerische Jucken ist unheilbar.“ Wer einmal angefangen hat zu schreiben, hört einfach nicht mehr auf, wird ein schreckliches Leben voller Entbehrungen führen und seine Familie ins Verderben stürzen. Daher sei es wichtig, dass man bereits dem frisch geborenen Säugling einen ordentlichen Schrecken versetze und ihm mit […]
Anton Tschechow: „Liebesgeschichten“
Liebesgeschichten. In der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts stets überschattet von leiser Melancholie und geprägt von einem Pflichtgefühl gegenüber den gesellschaftlichen Zwängen und Gepflogenheiten und der Wahrung des Anstands im öffentlichen Raum. Zumeist auch unerfüllte Liebe, viel Sehnsucht, auch unausgelebte Liebe, unmögliche Liebe. Geschichten also, die in ihrer zarten Melancholie gleichwohl traurig machen als auch […]